Mehr Lärm für Buchhalter

Wer in einer Medienredaktion arbeitet, kennt das: Telefongeklingel, Tastengeklapper, Tür auf, Tür zu, hier ein Besucher, da ein Zuruf und immer schnell, schnell. Eigentlich also geht's zu wie in fast jedem Büro, nur eben lauter, denn Journalisten machen viel Lärm und sich gerne wichtig. Ganz anders die stillen Buchhalter, die ungern die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und deshalb nahezu geräuschlos arbeiten. So ist das eben. Falsch! Beim britischen Radiosender BBC hat man jetzt erkannt, dass die unterschiedlichen Lärmpegelstände bei Medien- und Zahlenarbeitern ein ernsthaftes Problem darstellen. Während die Tumult-Fraktion hoch konzentriert und stressresistent ist, führt die Grabesstille in den Buchhaltungen dazu, dass "die Angestellten beim leisesten Geräusch total aus dem Konzept gebracht werden", sagte ein BBC-Sprecherin in der vergangenen Woche.

Der Sender will die Ruhe der Angestellten künftig akustisch stören. Aber ganz sanft, nur mit Hintergrundgemurmel aus Lautsprechern, kein Heavy-Metall, keine Blasmusik. Noch einfacher wäre es natürlich, ein paar Journalisten in die Buchhaltung zu setzen.