Atombomben in Kuba

Die Regierung der USA hat zwischen 1945 und 1977 in 15 verbündeten Staaten Atombomben stationiert, berichtete die Washington Post am vergangenen Mittwoch. Dies geschah, wie ein Dossier des Pentagons von 1978 besagt, meistens ohne das Wissen der Regierungen der jeweiligen Staaten. Das Natural Resources Defense Council, eine in Washington ansässige private Forschungsgruppe, hatte die Pentagon- Unterlagen angefordert, als deren Status als Verschluss-Sache letztes Jahr aufgehoben wurde.

Das Pentagon hatte die Namen aller beteiligten Länder außer Kuba, der BRD und Großbritannien geschwärzt; die Forschungsgruppe konnte aber aus dem Zusammenhang noch 12 weitere Länder identifizieren. In Japan stationierten die USA während der US-chinesischen Krise 1954/55 Atombomben, allerdings ohne Sprengköpfe. In Island, dessen Regierungen stets gegen die Atompolitik der Nato protestiert hatten, waren komplette Bomben auf der US-Militärbasis Thule deponiert. Während der Kubakrise lagerten "nuklearfähige" Anti-U-Boot-Bomben auf der US-Militärbasis Guant‡namo - die Sprengköpfe allerdings 90 Meilen entfernt in Florida. Wenn Chruschtschow das gewusst hätte.