Atomwaffen-Fetischist gekickt

Einen schönen Vergleich hatte sich Shingo Nishimura zusammengebastelt: "Wenn Männer für die Vergewaltigung von Frauen keine Strafe erwarten müssten, wären alle Männer - inklusive mir - Vergewaltiger." Er deutete an, dass die Ablehnung von Atomwaffen gleichbedeutend damit sei, Vergewaltigung zu dulden. Die Zeit für eine nationale Debatte sei gekommen, ob Japan mit nuklearer Abschreckung nicht "besser dran" sei, meinte er. All das in einem Interview mit Japan's Weekly Playboy.

Das kostete den altbekannten Aufrüstungs-Hardliner von der Liberalen Partei seinen Posten als Vize-Verteidigungsminister. Auf den hatte ihn im vergangenen Monat überraschend Japans Premier Keizo Obuchi gehievt.

Die New Japan Women's Association nannte Nishimuras Äußerungen zu Vergewaltigungen "beleidigend", die größten oppositionellen Parteien Japans verlangen nun eine Untersuchung von Obuchis Verantwortlichkeit. Der japanische Staat hat drei Anti-Atombomben-Prinzipien angenommen: Er will Atomwaffen weder besitzen noch produzieren, noch transportieren.