Neues aus den Gotteshäusern

482 Jahre, nachdem Luther seine legendären 95 Thesen an die Türe der Schlosskirche von Wittenberg nagelte, haben die beiden großen christlichen Kirchen sich einander angenähert. Bei einem Gottesdienst in Augsburg unterzeichneten Vertreter des Vatikans und des Lutherischen Weltbundes eine "Gemeinsame Erklärung" zur Rechtfertigungslehre. Damit wurden auch frühere Lehrverurteilungen aufgehoben.

Im Kern geht es bei dem Streit darum, wer in den Himmel kommt. Derjenige, der glaubt, oder der, der gute Taten zum Beweis seines Glaubens anführen kann. Ersteres glauben die Protestanten, letzteres die Katholiken. Die Kompromissformel aus der Erklärung lautet: "Gemeinsam bekennen wir: Allein aus Gnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht auf Grund unseres Verdienstes, werden wir von Gott angenommen."