Dialektik im 21. Jahrhundert

Dialektisch denkt die portugiesische Regierung über ihre EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2000 nach. Denn wie jedes Land möchte auch Portugal seinen Vorsitz einem speziellen Thema widmen und hat sich dafür etwas ganz Besonderes ausgedacht: Sie will in Europa die »Konkurrenzfähigkeit der Wirtschaft« stärken und dieses Vorhaben gleichzeitig mit dem Kampf gegen »soziale Ausgliederung« verbinden, erklärte Ministerpräsident António Guterres vergangene Woche in Lissabon.
Außerdem sollen während der portugiesischen Amtszeit die Beitrittsgespräche mit sechs zusätzlichen Staaten aufgenommen werden; sieben weitere Kandidaten, unter anderem die Türkei, stehen noch auf der Warteliste. Vielleicht kommt im Laufe des Jahres noch ein weiteres Land hinzu. Als 14. Beitrittskandidaten kann sich der EU-Kommissar für Erweiterung, Günter Verheugen, nach dem Ende der Ära von Franjo Tudjman Kroatien vorstellen. An eine »konkrete Beitrittsperspektive« für die übrigen Staaten des westlichen Balkans sei hingegen vorerst nicht zu denken.