Plutonium brennt besser

Der AKW-Unfall in Tukaimura im September hat die Japaner nachhaltig beeindruckt. Umfragen zufolge sind nur noch 30 Prozent der Bevölkerung für eine nukleare Energieversorgung. Mit Rücksicht auf die Nerven ihrer Mitmenschen haben daher vergangene Woche zwei japanische Betreiber-Firmen die Einführung neuer Plutonium-Brennstäbe in AKW, die lediglich für die Bestückung mit Uran vorgesehen waren, verschoben. Nun soll eine unabhängige Sachverständigen-Kommission klären, ob die neuen Brennstäbe überhaupt mit den japanischen Sicherheitsbestimmungen vereinbar sind.
Doch auch die regulären Sicherheitsstandards in japanischen AKW geraten immer stärker in die Kritik. So ist es erlaubt, dass ein Arbeiter der jährlich zulässigen Dosis von 50 Millisievert innerhalb von Minuten ausgesetzt ist. Nach Unfällen werden daher Tagelöhner eingestellt, um für ein paar Minuten in den verseuchten Anlagen Reparaturarbeiten vorzunehmen. Beliebt sind in der Branche auch Subunternehmen. 89 Prozent der in der japanischen Atomindustrie Beschäftigten kommen aus Arbeitsfirmen, die den Stromversorgern die Verantwortung für die Gesundheit ihrer Arbeiter abnehmen.