Prost, Deutschland!

Da werden sie von ihren Anwälten etwas zu hören bekommen! Zu der Meute Rechtsradikaler, die in der Silvesternacht Parolen brüllend und die Reichskriegsflagge schwenkend durch die brandenburgische Kleinstadt Guben zogen, gehörten auch drei der »unpolitischen Jugendlichen«, die derzeit in Cottbus vor Gericht stehen, weil sie gemeinschaftlich den Algerier Farid Guendoul in den Tod hetzten (siehe auch Seite 13). Ihre Verteidiger bemühen sich seit Beginn des Prozesses, sie als die eigentlichen Opfer darzustellen und ihre rechtsradikale Gesinnung auszublenden - was jetzt schwieriger werden dürfte. Alle drei wurden festgenommen und müssen mit weiteren Verfahren wegen Landfriedensbruchs rechnen. In der Stadt, in der es offiziell keine Nazis gibt, wurde am Silvesterwochenende auch die Gedenkplatte zur Erinnerung an Guendouls Tod zertrümmert.