Vorbildliches Dänemark

Wenn es nach dem Willen der dänischen Regierung geht, stehen Ausländer demnächst ziemlich alleine da. In seiner Neujahrsansprache setzte sich der sozialdemokratische Ministerpräsident Poul Nyrup Rasmussen vehement für eine Verschärfung der Regeln für Familienzusammenführung ein. Das Recht, einen Ehepartner, minderjährige Kinder oder Eltern nachzuholen, soll für Ausländer abgeschafft werden. Nach den Plänen der Regierung darf nur der seinen Liebsten oder seine Liebste frei wählen, der oder die mindestens seit vier bis fünf Jahren die dänische Staatsbürgerschaft besitzt, über eine passende Wohnung verfügt und nachweist, dass er (sie) eine Familie versorgen kann. Dass diese Regelung gegen Verfassung und Menschenrechtskonventionen verstößt, glaubt die Regierung nicht: Die jungen Einwanderer könnten doch heiraten, wen sie wollten - sie müssten ja nicht in Dänemark leben, so die rechtsliberale Justizministerin Hornbech. Mit ihren rassistischen Vorstellungen steht die Regierung nicht alleine da. Der liberale Parteichef Anders Fogh Rasmussen will Einwanderer gleich sieben Jahre lang von allen Sozialleistungen ausschließen. Echt vorbildlich, finden die deutsche Nazis und bejubeln im Nationalen Infotelefon die dänischen Parteien als »patriotisch«.