Kleinbauern gegen Siemens

»Freiwillig verlassen wir unsere Dörfer nicht.« Zum neunten Mal in zwei Jahren haben rund 4000 Kleinbauern, Fischer und Handwerker aus dem Narmadatal in Indien den Bauplatz des umstrittenen Maheshwar-Staudamms besetzt. Sollte der Staudamm tatsächlich gebaut werden, würden die Felder überschwemmt werden, die Anrainer des Narmada müssten ihre Dörfer verlassen. Inzwischen räumten die Kräfte von Sicherheit und Ordnung das Gelände wieder und nahmen 1 200 Demonstranten fest.

Kräftige Unterstützung erhält die indische Betreibergesellschaft S. Kumars bei dem Projekt aus Deutschland. Siemens will sich mit 17 Prozent an dem Projekt beteiligen sowie Generatoren und Turbinen liefern. Die indischen Kunden wollen den Kaufpreis von rund 255 Millionen Mark mit einem Kredit der Münchner Hypo-Vereinsbank bezahlen. Ob die Bundesregierung dafür eine Hermes-Bürgschaft übernehmen wird, ist noch nicht entschieden.