Polnische Polen

»Die Ergänzung ist ein prinzipiell anti-amerikanischer Akt, der direkt gegen die amerikanische Polonia (die polnische Gemeinde in den USA) und die amerikanischen Juden gerichtet ist«, sagte der Direktor des Jüdischen Weltkongresses, Elan Steinberg, vergangene Woche gegenüber der Washington Post. Steinberg reagierte mit seiner Kritik auf die »Ergänzung«, die die polnische Sejm-Sonderkommission dem Gesetzesentwurf zur Reprivatisierung angehängt hatte. Danach sollen in die Rückgabe und Entschädigung von enteignetem Vermögen nur diejenigen Staatsbürger einbezogen werden, die nach dem Krieg mindestens fünf Jahre in Polen gewohnt haben. Mit dieser Regelung würde die gesamte Polonia inklusive der ehemaligen polnischen Staatsbürger jüdischer Herkunft von einem Anspruchsrecht ausgeschlossen.

Vize-Finanzminister Krzysztof Laszkiewicz (UW) meinte, die Eingrenzung der Anspruchsberechtigten auf »polnische Polen« habe »ausschließlich politischen Charakter«, da »sich in der Regel mehrere Erben um ein Grundstück bemühen. Anstelle von fünf Kandidaten sind es nun vier, wenn einer von ihnen außerhalb Polens wohnt, aber die Entschädigung bleibt in der Summe gleich.«