Endlich ein Deutscher

Caio Koch-Weser kennt das Geschäft, und »hart verhandeln« kann er auch. Zumindest sind das die Eigenschaften, mit denen sich der Deutsche als Kandidat für den Direktoren-Posten beim Internationalen Währungsfonds empfiehlt. Damit scheint er bestens gerüstet für diese ehrenwerte Aufgabe. Doch noch wehren sich vor allem Frankreich und die USA gegen Koch-Weser als zukünftigen IWF-Chef. Als Gegenkandidaten sind der ehemalige französische Premierminister Laurent Fabius und US-Finanzminister Larry Summer im Gespräch. Obwohl bei solcher Konkurrenz Koch-Wesers Chancen schlecht stehen, kämpft derzeit Bundeskanzler Gerhard Schröder für eine deutsche Besetzung des internationalen Spitzenpostens.

Am Sonntag hat sich schließlich der für Währungspolitik zuständige EU-Kommissar Pedro Solbes Mira in den Streit eingeschaltet: Mit dem Argument, dass die Auseinandersetzung zwischen Berlin und Paris die Position der Amerikaner stärke, stellte sich Mira hinter Koch-Weser. Wie gut für Schröder! Dann kann es ja losgehen. Koch-Weser weiß auch schon wie: Verbessern lasse sich insbesondere die Öffentlichkeitsarbeit des IWF.