Gelungene Flucht

Anderswo ist es auch ganz schön: Nach dem achten Prozess im Caso Sofri haben sich Ovidio Bompressi und Giorgio Pietrostefani zur Flucht entschieden. Letzte Woche bestätigte das Revisionsgericht in Venedig die Verurteilung der drei ehemaligen Lotta Continua-Aktivisten zu jeweils 22 Jahren. Pietrostefani ist möglicherweise nach Paris zurückgekehrt, wo er zuvor als Manager tätig war. Bompressi wurde zuletzt am Tag des Urteils gesehen, als er in sein Auto stieg. Bompressi ist schwer krank. Sein Antrag auf Hausarrest wurde abgewiesen. Seine Ehefrau erklärte, eine Rückkehr ins Gefängnis würde sein Todesurteil bedeuten.

Unterdessen ist Adriano Sofri nach fünf Monaten Freigang wieder in den Knast zurückgekehrt. Von einem Gnadengesuch will er weiterhin nichts wissen: »Eine Begnadigung ist etwas anderes als Gerechtigkeit.«