Durchmarsch

Freie Bahn für den russischen Interimspräsidenten und Premier Wladimir Putin bei den Präsidentschaftswahlen am 26. März - das ist das Ergebnis der letzten Woche. Sein weitgehend abgeschlagener Rivale, der Ex-Premier Jewgeni Primakow, hat am Freitag das Handtuch geworfen. Eine »endgültige« und »schwierige« Entscheidung, zu der er sich durchgerungen habe, weil die russische Gesellschaft von »wirklicher Demokratie weit entfernt« sei.

Für Putin hat die jüngste Entwicklung des Tschetschenien-Krieges die Gefahr reduziert, dass eine Wendung der Schlächterei zu Ungunsten der russischen Seite ihn noch vor den Wahlen in Bedrängnis bringen kann. Die tschetschenische Hauptstadt Grosny ist nun in der Hand der russischen Truppen, und Hunderte von Freischärlern - inclusive einiger Warlords - sind ums Leben gekommen.

Zudem findet eine Art umgekehrter Nato-Ost-Erweiterung statt. Am Dienstag vergangener Woche hat der belorussische Präsident Alexander Lukaschenko die Bildung gemeinsamer Streitkräfte mit Russland angekündigt - mehr als 10 000 modern ausgerüstete Mannen, die an den Westgrenzen beider Staaten stationiert werden sollen -, gegen eine Expansion der Nato, so Lukaschenko.