Gefangenenfürsorge

»Hart durchgreifen«. Das war schon immer die Parole des peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori. Vor allem in Wahlkampfzeiten. Das mussten letzte Woche auch die Insassen des größten peruanischen Gefängnisses Lurigancho erfahren. Ihr Aufstand wurde mit Gewalt niedergeschlagen. Hubschrauber beschossen zunächst die auf den Flachdächern der Gefängnistrakte versammelten Aufständischen mit Tränengasgranaten. Anschließend wurden sie von Spezialeinheiten zurück in die Zellen getrieben. Einen Toten und 44 Verletzte gab es nach Angaben der peruanischen Polizei. Angehörige der Insassen gehen allerdings von fünf Toten und mehreren Hundert Verletzten aus. Die unmenschlichen Haftbedingungen in peruanischen Knästen haben in diesem Jahr schon zu mehreren Aufständen geführt. So sind im Lurigancho-Gefängnis über 6 000 Insassen untergebracht, geplant wurde es für 1 500. Wasser gibt es nur für eine Stunde am Tag, und wer keine Unterstützung von Angehörigen erhält, muss oft hungern.