Gottes Sieger in Afghanistan

Nach siebenmonatiger Pause gehen die islamistischen Taliban und die Truppen von Schah Massud erneut aufeinander los. Bei den Kämpfen, die vor allem den Norden des Landes betreffen, haben seit Mittwoch letzter Woche bisher rund 70 Kämpfer beider Seiten dran glauben müssen, hieß es aus afghanischen Kreisen. Nach Angaben aus Massuds Umgebung haben die regierenden Taliban-Gotteskrieger u.a. die strategisch wichtige Stadt Scher Chan Bandar erobert. Doch Warlord Massud hat möglicherweise auch gepunktet: Seine Seite vermeldete, den Gebirgspass Safad Kotal eingenommen zu haben.

Wer die Kämpfe begonnen hat, kann selbst die UN nicht beantworten. Während der Sicherheitsrat in New York um die »humanitäre Lage« bangt, will das britische Innenministerium 27 der Insassen des entführten afghanischen Flugzeuges, die im Februar politisches Asyl in Großbritannien beantragt hatten, abschieben. Auch 14 weitere Insassen des Fliegers könnten bald an die Taliban ausgeliefert werden. Über deren Anträge habe er noch nicht entschieden, teilte Straw Mitte vergangener Woche in London mit.