Jihad-Guerilla

Kaum hatte der russische Interimspräsident Wladimir Putin in einem Interview mit BBC ein baldiges Ende der militärischen Operationen in Tschetschenien verkündet, flogen schon wieder die Fetzen. In der Nacht zum Freitag eröffneten die islamistischen Partisanen auf eine Autokolonne einer Spezial-Einheit des Innenministeriums in der Nähe von Grosny das Feuer. Mindestens 16 Kampf-Cops kamen dabei ums Leben. Am Wochenende beschossen die Rebellen sieben Polizeiposten im russisch kontrollierten Teil Tschetscheniens - Nadelstiche im Rahmen des angekündigten Guerillakrieges.

Indes hat der Radio-Liberty-Journalist Andrej Babitsky nach dem Ende seiner Odyssee in Tschetschenien und Dagestan auf einer Pressekonferenz die Vermutung ausgesprochen, er sei in Tschetschenien vom russischen Geheimdienst FSB festgehalten worden. Ein FSB-Sprecher wies den Vorwurf zurück. Weiter erklärte Babitsky, dass in dem Filtrationslager Tschernokosowo, in dem er selbst zwei Wochen festgehalten worden sei, keine Rebellen inhaftiert würden, sondern willkürlich verhaftete Tschetschenen, die in dem Lager geschlagen und gefoltert würden.