»Tresor« bleibt

Seit vielen Jahren gibt es ihn - den »Tresor«, die Techno-Institution in Berlin-Mitte. Die Aufregung der frühen Jahre ist aus den Hallen gewichen, jedes Jahr zur Love Parade bietet er noch einmal die Exzessivität und Freude der frühen Tage, doch ansonsten herrscht in der Leipziger Straße business as usual. Techno und House. Das ist alles nicht sonderlich aufregend. Weil das Nachtleben aber von Aufregungen lebt, wird einmal im Jahr Alarm gegeben. Dies könnte unser letzter Geburtstag sein - Hilfe! Kommt jetzt, oder es ist zu spät! Nur dieses Jahr ist alles anders. Zwar wird auch heuer Geburtstag gefeiert, aber diesmal war der Tagesspiegel schneller und vermeldete, der »Tresor« müsse schließen. Alarm! Faxe aus Tokio und Hinterzarten rollten in der Leipziger Straße ein, und der »Tresor« fühlte sich bemüßigt zu dementieren: Stimmt alles gar nicht. Wenigstens nicht so richtig, denn bedroht sei er natürlich schon, wegen der Immobilie, Nähe Potsdamer Platz und überhaupt. Aber er macht nicht dicht. Wenigstens erst mal nicht. Dann vielleicht doch. Irgendwann sowieso. Bis dahin geht aber alles so weiter wie bisher. Mit Geburtstagen und Rückblicken und der Zurschaustellung des Erreichten.