Alle gegen einen

»Wir nehmen es nicht hin, dass unsere Freiheit und unsere Rechte eingeschränkt werden, bloß weil wir keine Juden sind.« - Jean-Marie Le Pen hat mittlerweile auch öffentlich klargestellt, wer seiner Meinung nach dafür verantwortlich ist, dass er seine beiden Abgeordneten-Mandate im Europaparlament (EP) und im Regionalparlament von Marseille verlieren wird. Er sei Opfer eines Komplotts, erklärte der Chef des rechtsextremen Front National. Zugleich prangerte er das Judentum als eine »totalitäre, intolerante und sich ausbreitende Religion« an, deren »Götter Uncle Sam, Big Brother und der Dollar« seien.

Im vergangenen November war der FN-Vorsitzende in letzter Instanz wegen Körperverletzung an der sozialistischen Kandidatin Anne Peulvast-Bergeal verurteilt worden: Der Entzug des passiven Wahlrechts bedeutet auch, dass Le Pen seine beiden Abgeordnetensitze für ein Jahr verliert. Der rechtsextreme Politiker stellt sich freilich stur und kündigte an, trotz des Verbots am nächsten Sitzungstag des Regionalparlaments in Marseille teilnehmen zu wollen. Es bleibe abzuwarten, ob man ihn gewaltsam aus dem Saal zu entfernen gedenke.