Attentat in Teheran

Auch im Iran ist Flexibilität der Arbeitskraft gefragt. So ist der Ex-Vize-Geheimdienstminister Said Hajarian mittlerweile zugleich ein enger Vertrauter von Präsident Mohammad Khatami, führendes Mitglied der Partizipationsfront und Herausgeber einer so genannten Pro-Reformerzeitung. Die Erfahrungen aus seinem ersten Job sind noch heute für seinen letzten von Nutzen. Die Zeitung brilliert nach Angaben von AFP mit Enthüllungen über »Serienmorde«, und mit diesem Thema dürfte der ehemalige Vize-Chef des iranischen Geheimdienstes gut vertraut sein. Die Morde sollen in der Berichterstattung des Blattes einem Hardliner-Zirkel im Geheimdienstministerium angelastet worden sein, schreibt Reuters.

Am Sonntag wurde Said Hajarian in Teheran niedergeschossen, überlebte aber schwer verletzt; die zwei Attentäter entkamen auf einem Motorrad - eine schwere Maschine, wie sie im Iran nur für Polizei und Sicherheitskräfte zugelassen ist. Präsident Khatami hat das »terroristische Attentat« verurteilt und gesagt: »Die Feinde haben schon Morde begangen und eine terroristische Welle im Land provoziert, ohne indes ihr Ziel zu erreichen«, was AFP als klare Anspielung auf die Morde an Intellektuellen und Oppositionellen Ende 1998 wertete.