Alles wird besser, weil ...

... wenn alles Scheiße ist, geht's nur so. »Schreib das bloß nicht!« Das ist Herbert Fritsch. In der Berliner Volksbühne. Proben für die Atta Atta-Premiere am 23. Januar (Atta wie Mohammed Atta). »Das ist doch dieser Pseudotrost, dieses Scheitern-als-Chance«. Und was soll ich dann schreiben? »Erfolg als Chance.« Das ist jetzt Peter Weibel, Aktionspapst, SM-Theoretiker und Schlingensiefberater. Vor 37 Jahren hatte er seine Zunge in feuchten Zement gesteckt und nicht wieder rausgekriegt. Stolz zeigt er die Aktionsnarben. Ein Erfolgsmensch. Boah, ej. Aber ich bin noch nicht so weit.

»Hör auf zu jammern.« Wieder Herbert Fritsch. »Wir sind perfekt. Wir können gar nicht besser sein. Und wir müssen das auch sagen.« Und da sind wieder die Augen, die leuchten. Drumherum Unrasiertes. Ich glaub ihm sofort. Immer eins draufsetzen. Yeah! Wer bei den Proben nicht spurt, muss einen Tag zuhause bleiben! Yeah! Wir sind streng drauf, dass es eine Lust ist! Yeah! Sophie Rois springt auf und schüttelt aus dem Gesicht, was da schwarz und dicht draufgefallen war; viele Haare, mein ich doch.

Na gut. Ich bin doch kein Kind mehr. Dieses Heileheile-Segen, drei Tage Regen, drei Tage Sonnenschein, dann wird alles besser sein. Dieser mütterliche Trost, der jedes aufgeschlagene Knie heilte. Also diesen Segen spenden wir uns jetzt selbst. Herbert Fritsch: »Wir sind Attaisten. Du auch. Änder doch die Überschrift über der Kolumne: Es kann gar nicht besser sein. Weil. Wir sind perfekt.«