Alles wird schlechter, weil …

… nicht mal mehr das Grillen in Berliner Parks erlaubt sein soll. Und zwar nicht nur, weil, wie das leider Sommer für Sommer üblich ist, irgendwelche bösen Bezirksämter irgendwelche Verordnungen gegen offenes Feuer entdecken. Sondern diesmal kommt es ärger, denn 88 Prozent der Bild-Leser fordern ein Grillverbot für Parks. 88 Prozent also, die, wenn sie nicht gerade von Bild in Auftrag gegebene Umfragen beantworten, sich gerne zum Grillen mit Freunden treffen.

Überzeugend ist das nicht, und vermutlich kommt der hohe Prozentsatz nur deswegen zustande, weil der deutsche Teil der Berliner Bevölkerung jahrelang von CDU-Nachwuchspolitikern, die in den Bezirksämtern das schwere Handwerk des dumpfen Populismus erlernen müssen, mit Geschichten über Hammelschlachtungen ihrer türkischen Nachbarn konditioniert wurden.

Einer, der das Grillen verteidigt, ist der Sozialdemokrat Peter Strieder. »90 Prozent haben keinen Garten«, weiß der Senator für Stadtentwicklung, »wo sollen die denn sonst grillen?« Und Strieder hat eine Idee, die eher mehrheitsfähig sein dürfte als der Verbotsplan. »Wenn am Wochenende der meiste Müll anfällt, dann muss am Wochenende gereinigt werden! Und wenn das die Bezirke nicht schaffen, müssen Sozialhilfeempfänger helfen!«

Gegen Strieder und die Bild-Leser hilft wohl nur die ganz große Antwort: Viel Bier, leckerer Salat, ein großes offenes Feuer, ein Hammel aufgespießt und jedem Stützeempfänger einen Plastikteller in die Hand gedrückt.

Alles wird schlechter? Nein, alles wird Schlächter.

martin krauss