Alles wird besser, weil …

… 2004 das Jahr des Schulsports ist. Möglicherweise liegen die Vorteile des Beschlusses Nr. 291/2003/EG des Europäischen Parlaments, das Jahr 2004 zum »Jahr der Erziehung durch Sport« zu erklären, nicht für jedermann sofort auf der Hand. Schließlich verbinden nicht gerade wenige Menschen mit dem Schulsport so eklige Erlebnisse wie den Geruch verschwitzter Umkleideräume und das Schleppen tonnenschwerer und technisch völlig veralteter Turngerätschaften. Oft kommen so demütigende Erfahrungen dazu, wie beim Völkerball nur widerwillig in eine Mannschaft gewählt worden zu sein oder es beim Bockspringen nicht über das klobige Hindernis geschafft zu haben und mit einem dumpfen »Plop« auf der bereit liegenden Matte gelandet zu sein. Das hat einem eventuell eine unglamouröse und nur scheinbar harmlose Sportverletzung wie z.B. eine Zehenverstauchung sowie das Mitleid der ganzen Klasse eingebracht.

Wenn man allerdings nicht zu diesem hoffnungslos ungelenken Teil der Schülerschaft gehörte, sondern zu den vor sportlichem Ehrgeiz nur so federnden Avantgardisten, die sich prinzipiell nur Salti schlagend durch die Turnhalle bewegten, bei Bundesjugendspielen von einem Rekord zum nächsten eilten und vom Stehen auf dem Treppchen und dem Erklingen der Nationalhymne träumten, wird man das »Jahr des Schulsports« mit Jubel und Tränen des Glücks in den Augen begrüßen.

Eins allerdings wird auch das Jahr des Schulsports nicht erreichen: die Mehrheit der notorischen Schulsporthasser vom Glück des Schulsports zu überzeugen.

heike runge