LeserInnenworld

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Jungle World 04/04: Leserinnenworld

Wir sind doch nicht doof!

Warum stellt ihr eigentlich eure Leserschaft, also auch mich, als einen Haufen verklemmter besserwisserischer Linker dar, indem ihr Leserbriefe wie den des Daniel Geiger abdruckt? Ohne die Fellatio im OL-Comic wäre er doch gar nicht auf die Idee gekommen, krampfhaft nach Sexismus zu suchen, wo keiner ist.

sascha becher

Jungle World 03/04: Widerstand in jedem Land

Zu sehr Nabel

Meint W.D. Vogel wirklich, dass die Linke in aller Welt, die »in deutschen Diskussionen erworbenen Selbstverständlichkeiten« einfach übernehmen sollte? Ist das nicht eine linke Variante der neuen deutschen Unbefangenheit, die sonst in Ihrer Zeitung oft kritisiert wird? Schließlich gibt ja auch Rot-Grün häufig ungefragt die neue deutsche Weltsicht weiter, wenn es sein muss, mit Hilfe der Bundeswehr. Eine Debatte innerhalb der Linken sollte aber als Austausch ohne gegenseitige Bevormundung ablaufen. Da sollten InternationalistInnen aus Deutschland ruhig auch mal zuhören lernen und nicht denken, dass sie der Nabel der Welt sind.

peter nowak

Jungle World 03/04: Gesamtausgabe

Enttäuschende Feindbilder

Mit Interesse habe ich eure Artikel in der Jungle World vom 7. Januar gelesen. Leider war ich einigermaßen enttäuscht. Es werden mir zu viele, geliebte »linke« Feindbilder gepflegt: Vermieter, Manager, autoritäre Staatssysteme, Neoliberale, EG-Bürokraten. Das langweilt mich. Den Bericht über Haiti fand ich schlecht. Interessant wäre es gewesen, die Strukturen aufzuzeigen, die in Haiti verhindert haben, dass zwei Jahrhunderte nach der Unabhängigkeit ein stabiles wirtschaftliches und politisches System entstehen konnte. Stattdessen werden nur vordergründige, allgemein bekannte Fakten beschrieben. Das ist schwach. Insgesamt scheint mir vieles in der Jungle World nur Meinungsmache ohne fundierte Aufbereitung eines Themas, und ohne das Beleuchten aller (auch positiver) Aspekte, die den Leser dazu verleiten, seinem eigenen Urteil zu folgen.

P.S.: Den Comic von Andreas mag ich, und der Bericht über Kurt Nielsen macht mir Hoffnung.

alain ayadi

Jungle World 52/03: Mindestens eine viertel Kalaschnikow

Austauschbar

Mörder! Gestern haben Deutsche Bank, Thyssen, Preussag, MBB, Siemens, Züblin die irakischen Faschisten unterstützt, und heute tun dies zufällig alle deutschen Faschisten wie Antiimperialistische Koordination, Trotzkisten und Nationalisten in ihrer Zehn-Euro-Kampagne!

salam a.