Alles wird besser, weil …

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… jetzt Roboter Papierflieger falten. Devin Balkcom, ein Student der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh, hat einen Roboter konstruiert, der die japanische Kunst des Papierfaltens, auch Origami genannt, beherrscht. Die Maschine kann bereits Papierflieger und einen Hut falten.

Bisher baute man Roboter, die den Menschen die Arbeit abnehmen. Nun übernehmen die Maschinen auch die Freizeit. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Roboter lesen, surfen, Golf spielen und ins Kino gehen. Und das ist gut so. Denn viel schlimmer ist es, wenn Roboter Krieg spielen und irgendwann beschließen, die Menschen umzunieten, so wie man es aus unzähligen Science-Fiction-Filmen kennt.

Da ist so ein Roboter, der friedlich auf einem Deckchen im Garten sitzt und Papierflieger bastelt, doch die nettere Alternative. Zumal unsereins für so was ja eh keine Zeit mehr hat. Mein Roboter darf dann auch bei mir zuhause auf dem Sofa sitzen und fernsehen. Und anstatt den Kumpels abzusagen, schicke ich einfach meinen Roboter zum Skatabend. Und wenn ich selbst keine Lust habe, ins Stadion zu gehen, um meinem Verein zuzujubeln: kein Problem, Robbi macht das schon. Robbi spielt dann auch mit anderen Robotern zusammen Schach, und vielleicht hat er irgendwann auch Sex mit ihnen. Ich gönn’s ihm.

Denn ich habe dann, befreit von Ausgehzwang und Feierabendterror, endlich wieder Zeit für mich. Ganz allein. Only me! Solo mio! Frei von allen sozialen Verpflichtungen! So wie Devin Balkcom, der amerikanische Student aus Pittsburgh. Und dann erfinde ich in meinem Zimmerchen vielleicht auch irgendetwas völlig Zweckloses und deshalb Sympathisches. Aber vielleicht übernimmt das auch mein Roboter, oder der von Devin.

ivo bozic