Eine einzige Katastrophe

in die presse

Rechtzeitig zum Start des Films »The Day After Tomorrow« von Roland Emmerich hat das Bundesumweltministerium eine Broschüre unters Volk gebracht, die anhand der Story des Films die Folgen der Klimakatastrophe erklärt. Der Katastrophenfilm, liest man da, habe »einen sehr realen Hintergrund« und zeige ein »durchaus denkbares Ereignis«. Zur Illustration hat man die Druckschrift liebevoll mit Originalbildern aus dem Film dekoriert.

Ein schönes Joint Venture von staatlichem Krisenverwaltungsapparat und Kulturindustrie. Da ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis andere Bundesministerien die Idee aufgreifen. Superminister Wolfgang Clement könnte demnächst auf Wahlplakaten in einem blauroten Bodysuit mit rotem Umhang posieren. Möglicherweise wird bald George Orwells Roman »1984« neu verfilmt. Dann könnte das Bundesinnenministerium auch ein hübsches Faltblatt herausgeben, um für sich und den Film zu werben. Sehr realer Hintergrund, durchaus denkbares Ereignis.

Vielleicht wirbt der Verfassungsschutz bald für den nächsten James-Bond-Film oder Gerhard Schröder wird Actiondarsteller (»Reformator II. Kürzen, bis Blut kommt.«), wo doch Arnold Schwarzenegger jetzt Kanzler von Kalifornien geworden ist. Das Bundesumweltministerium ist sich jedenfalls nicht zu blöd, Reklame für Emmerichs Film zu machen und auf die Homepage des Films zu verweisen.

Die Süddeutsche Zeitung hat den Regisseur neulich gefragt, welche Partei er in der Vergangenheit gewählt habe. »Irgendwie immer die Grünen.« Und wählt er sie auch heute noch? »Jaja, per Dings, per Briefwahl.« Na, dann ist ja soweit alles klar. Herr Emmerich wählt per Dings irgendwie immer die Grünen, und als kleines Dankeschön wirbt Herr Trittin für seine Filme.

»Die gute Nachricht: Wir können Katastrophen verhindern«, heißt es in der Broschüre. Das ist glatt gelogen. Die Grünen haben in der Vergangenheit alles Mögliche getan, nicht aber sich selbst verhindert, obwohl sie erwiesenermaßen eine der schlimmsten Katastrophen sind, die in den letzten 20 Jahren über das Land hereinbrachen.

thomas blum