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Königin der Messies

Müllrekord. Messies sind überall anzutreffen. Man muss sich nur mal so manchen Schreibtisch von den lieben Kollegen in dieser Redaktion anschauen, wo sich vergilbte alte Zeitungen stapeln, Zigarettenstummel vom letzten Jahr leere Colaflaschen auffüllen und angeschimmelte Kaffeetassen aufeinander gestapelt werden. Doch die neue Säulenheilige aller Messies ist nun eindeutig eine 70 Jahre alte Frau in China. Sage und schreibe 20 Tonnen Müll hat die Müllabfuhr letzte Woche aus ihrer Wohnung abtransportiert, der bei ihr bis unter die Decke reichte.

Natürlich ist das nicht nur lustig, sondern auch traurig. Vermutlich ist die alte Dame mit dem Messie-Syndrom sehr alleine, verwahrlost und nicht mehr ganz bei Sinnen. Dennoch ist dieser Messie-Rekord bemerkenswert. Die Wohnung der Chinesin muss ausgesehen haben wie ein Kunstwerk. Leere Flaschen, Kleidungsstücke und Hausmüll wurden so kunstvoll aufeinandergestapelt, dass sich so mancher Müllstapel selbst über dem Bett der Frau getürmt hatte. Und überall dazwischen all diese Küchenschaben. Ekelhaft. Faszinierend.

Krebs statt Aids

Kondomskandal. Nun auch noch das. Das Elend mit der Verhütung und Aids ist schon groß genug. Ohne Kondom sollte man sich bekanntlich zumindest nicht auf den schnellen Sex für zwischendurch einlassen, weil man ja nie weiß. Doch jetzt hat das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Stuttgart eine neue Studie vorgelegt, die belegen möchte, dass in handelsüblichen Kondomen krebserregende Substanzen enthalten sind. Du meine Güte. Dank der Verwendung eines Kondomes fängt man sich also keine ungewollten Kinder, keine Geschlechtskrankheiten und auch kein Aids, dafür aber Krebs ein, oder wie ist das Ergebnis dieser Studie zu verstehen?

Die gefährlichen Stoffe, um die es hier geht, heißen Nitrosamine. In nur drei der getesten Kondome waren diese nicht enthalten. Beate Uhse hat bereits auf den neuen Kondomskandal reagiert. Der Konzern hat kurzerhand die extrem belasteten Kondome mit Schokogeschmack aus dem Sortiment nehmen lassen.

Jetzt schon Sommerloch

Horrorfisch. Amerika wird von immer mehr Plagen heimgesucht. Nach den furchterregenden Zikaden ist es nun eine Killerfischsorte, die in Washington die umliegenden Gewässer unsicher macht. Das Untier heißt nördlicher Schlangenkopf-Fisch und ist extrem gefräßig. Zu allem Überfluss kann sich der Fisch auch noch zu Lande bewegen, was ihn endgültig zum Horrorfisch macht, nicht umsonst nennt man das Vieh auch »Frankenfish«.

Eigentlich kommt der Schlangenkopf-Fisch nur in Asien vor. Doch da das Tier in China als Delikatesse gilt, kam ein in Washington lebender Exil-Chinese auf die Idee, einen Schlangenkopf-Fisch auch in den hiesigen Gewässern auszusetzen, um beim Angeln demnächst mehr Spaß zu haben.

Sein Plan ging auf, der Schlangenkopf-Fisch hat sich vermehrt. Doch die 50 Zentimeter großen Monster haben inzwischen damit begonnen, die Gewässer um Washington leer zu mampfen. Sie fressen alles, Frösche, Larven, Flussbarsche, vielleicht sogar kleine Kinder.

Letztere könnten vom Schlangenkopf-Fisch dann gerissen werden, wenn er sich mal wieder daran macht, mit Hilfe seiner Seitenflosse umherzurobben. Bis zu drei Tage lang kann der Killerfisch an Land überleben.

Inzwischen hat man in Washington zum Großeinsatz gegen den neuen Feind zu Wasser und zu Lande geblasen. »Bitte setzen Sie ihn nicht wieder aus«, werden Angler instruiert, »bitte töten Sie diesen Fisch durch Ausbluten oder Einfrieren.« Wer lebendige Schlangenkopf-Fische dennoch verkauft, muss mit einer Geldstafe von 500 Dollar rechnen.

Aber bitte zärtlich

Sex-TV. Einer eben veröffentlichten Studie zufolge geht es 70 Prozent der befragten Männer beim Sex nicht nur um den Sex allein, sondern auch um Zärtlichkeit. Die meisten Männer wollen ihn also nicht nur reinstecken, sondern auch kuscheln. Gut, dass die anderen 30 Prozent der Befragten wenigstens ehrlich waren.

Auch Frauen stehen auf Zärtlichkeit. Und auf Sex. Das weiß auch die amerikanische Zeitschrift Playgirl, die nun einen Erotikkanal günden will, und zwar mit der Begründung: Frauen lieben und »wünschen Sex genauso wie Männer«. Der US-amerikanische Anbieter Trans Digital Media LLC will den Sender demnächst über Kabel und Satellit in den USA zugänglich machen.

Auf dem Fernsehmarkt ist ein Erotikkanal für Frauen etwas völlig Neues. Herkömmliche Erotik- und Pornokanäle sind bislang beinahe ausschließlich auf Männer gerichtet.

»Playgirl TV« jedoch will nun auch den Frauen etwas bieten. Allerdings soll sich das Programm fundamental von dem für die Männer unterscheiden. Die Männer sollen nicht als potenzielle Abspritzmaschinen dargestellt werden, sondern als sanfte Kuscheltypen mit verträumtem Blick. Es scheint einfach vorausgesetzt zu werden, dass hundert Prozent aller Frauen bei einer Befragung angeben, dass bei ihnen Zärtlichkeit zum Sex gehört.

Ab in die Ecke mit dir

Reality-TV. Die öffentlich-rechtlichen Sender haben das Format Reality-TV bekanntlich mehr oder weniger komplett verpennt. Vielleicht auch, weil für sie bislang keines der Formate beknackt genug war. Zu dieser Annahme könnte man kommen, da das ZDF demnächst mit einer extrem beknackten Form von Reality-TV durchstarten möchte. In »Harte Schule« soll eine Realschulklasse in die fünfziger Jahre zurückversetzt werden. Das heißt, die Schüler und Schülerinnen werden Klamotten tragen wie damals in der guten alten Zeit, die Mädchen werden Zöpfchen haben, die Jungs kurze Haare und Seitenscheitel, und wenn der Lehrer das Klassenzimmer betritt, werden alle aufstehen müssen. Ob man auch die Prügelstrafe wieder einführen soll, wird derzeit noch diskutiert.