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Junkie Paul

Drogenskandal. Paul McCartney, der Beatle mit dem ewigen Hundeblick, war ein Junkie. Das hat er nun dem Mirror gestanden. »Ich habe es einmal genommen, ohne wirklich zu wissen, was es war. Heroin hat nicht toll auf mich gewirkt. Da habe ich Glück gehabt, denn ich wäre ungern auf diesen abschüssigen Weg geraten«, gab Sir McCartney an.

Klingt ein wenig fad, dieses Bekenntnis. So wie: »Da hat mir jemand was in den Drink gemixt, ohne dass ich davon etwas wusste.« Dabei hätte er ruhig dazu stehen können, neben dem Kiffen auch mal zur Nadel gegriffen zu haben. Das gehörte in den Sixties schließlich zum guten Ton, drogenmäßig ziemlich aufgeschlossen zu sein. Echte Rock’n’Roller sind an den Folgen des Drogenelends sogar zerbrochen.

Vielleicht will McCartney mit seinem Bekenntnis, das zwar halbseiden ausgefallen ist, aber immerhin ein Bekenntnis ist, auch nur sein Image als ewiges Softeis ein wenig aufpolieren. Vielleicht will er sagen: Seht her, ich, der Schmusetyp von den Beatles, war einmal ein echtes Exemplar der Spezies Sex&Drugs&Rock’n’Roll-Typ.

Horrorfilm für Bush

Michael Moore. Man mag von der Entscheidung, Michael Moores Film »Fahrenheit 9/11« in Cannes die goldene Palme verliehen zu haben, halten, was man will, mit Sicherheit wird der Film nun jedenfalls noch mehr zum Politikum als ohnehin schon. Es könnte sein, dass der Dokumentarfilm wegen des ganzen Wirbels um ihn zu einem Blockbuster ungeahnten Ausmaßes wird und somit durchaus auch in Bush nahe stehenden Kreisen meinungsbildend wirken könnte.

Nachdem lange Zeit nicht einmal klar war, ob der Film überhaupt in die Kinos kommt, da er keinen Verleih hatte, kann man nun sagen: Bahn frei für »Fahrenheit 9/11«. Die beiden Chefs von Miramax, der Firma, die den Film produziert hat, haben ihn nun von eigenem Geld »frei« aufgekauft. Sechs Millionen Dollar sollen Harvey und Bob Weinstein für die Rechte hingeblättert haben. Wenn alles nach Plan läuft, dürfte sich die Investition in jedem Fall lohnen, da der Film bestimmt um einiges mehr einspielen wird.

Disney, die Firma, zu der Miramax gehört, hatte zuerst den Vertrieb des politisch brisanten Films untersagen wollen. Wahrscheinlich, weil Disney nichts mit einem derartigen Bush-Bashing zu tun haben wollte. Doch nicht zuletzt die Entscheidung in Cannes hat ein »Einfrieren« des Films verunmöglicht. Der durch ein Zurückhalten des Kunstwerks zu erwartende Skandal wäre für Disney zu groß gewesen. Nach dem Verkauf des Films kann Miramax nun frei schalten und walten und Disney muss sich nicht mehr die Finger schmutzig machen.

Kiffen und vögeln!

Jugendelend. Dass Deutsche bei Ländervergleichen grundsätzlich schlecht abschneiden, daran hat man sich ja bereits gewöhnt. Dass aber ausgerechnet Grönland jetzt den positiven Gegenpart bildet, kommt überraschend. Einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge sind deutsche Jugendliche spitze beim Saufen und Prügeln. Die Jugendlichen in Grönland dagegen beim Kiffen und Vögeln. Bereits 40 Prozent der 15jährigen Grönländerinnen und –länder haben Erfahrung mit Sex und Cannabis. In jenem Alter entwickeln sich deutsche Jugendliche gerade zu alkoholkranken Hooligans. Fast jeder zweite 15jährige konsumiert jede Woche Alkohol. Noch mehr gesoffen wird nur bei den jugendlichen Briten, Niederländern und Dänen. Auf Grönland folgen übrigens die Schweiz und Kanada, wenn es ums Kiffen geht. Sexuelle Spätzünder sind übrigens Kroatien, Griechenland, Israel, Polen und Mazedonien. Sex, Drugs, Rock’n’Roll, so lieben wir die Grönländer, diese wilden Gesellen, diese Flower-Power-Nation. Und seit mindestens tausend Jahren ist auch kein Krieg von dort ausgegangen. Kein Wunder, die haben Besseres zu tun.