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Wo ist Scottys Asche?

James Doohan. Der Ingenieur hat’s schwer, und zwar auch noch postum. James Doohan spielte den berühmten Ingenieur Scotty in der Serie »Star Trek« und war der Herrscher über die Gesetze von Mechanik und Physik. Doch jetzt gibt es Probleme. Nach dem Tod des Schauspielers waren dessen sterbliche Überreste seinem Wunsch und dem Motto »Beam me up, Scotty« entsprechend vor rund drei Wochen mit einer Rakete ins All geschossen worden.

Nun ist die Rakete zwar wieder auf der Erde gelandet, aber in einer abgeschiedenen Felsenregion im US-Bundesstaat New Mexico. Das Geschoss ist für die Firma Space Services in Phoenix, die das After-Life-Spektakel veranstaltet, unauffindbar. Ein Team von Spezialisten suche fieberhaft nach der Rakete, die immerhin die Größe eines Telefonmastes haben soll.

Irgendwie scheint Scotty noch mittendrin zu stecken im größten Weltraumabenteuer seines Lebens. (her)

40 Jahre »Aktenzeichen XY«

Jubiläum. Staatstragend ging es ja von Anfang an bei »Aktenzeichen XY« zu, aber der Höhepunkt war dann doch die Jubiläumssendung in der vergangenen Woche, in der eine Grußrede von Wolfgang Schäuble eingespielt wurde. Der Innenminister nahm die Sache mindestens so ernst wie die Bundeskanzler und Präsidenten ihre Ansprachen zu Silvester und Neujahr und hatte sich im besten Anzug, die Deutschland-Flagge im Genick, hinter seinen Schreibtisch geklemmt und die mediale Verbrecherjagd über den grünen Klee gelobt.

Die Beziehungen zwischen der von Eduard Zimmermann erfundenen Sendung und dem deutschen Staat waren immer schon eng. So übernimmt die »Aktenzeichen«-Redaktion ihre Fälle völlig ungeprüft von der Staatsanwaltschaft und verzichtet vertrauensvoll auf eigene Recherchen.

Doch die Zuschauer lieben den Alltagsgrusel nach wie vor. Wenn Schäuble das Verbrechen nicht endgültig abschafft, geht die Fernsehfahndung die nächsten 40 Jahre weiter. (her)

Künstler müssen draußen bleiben

Künstlersozialkasse. »Jeder Mensch ein Künstler«, war ein Postulat des Post-Hippies und Kreativpapstes Joseph Beuys, für den eine befreite Gesellschaft aus lauter pausenlos mit Fett, Farbe und Filz herummanschenden Menschen bestand. Heute klingt sein Postulat eher wie eine Drohung und lässt an die Zwangsbohemisierung ganzer Berufsgruppen – allen voran die Journalisten – und ans sich ausbreitende Kulturprekariat denken. Wenn immer mehr Kulturschaffende in die selbständige Boheme-Existenz gedrängt werden, weil sie keine Festanstellung mehr erhalten, kann das auch für die Künstlersozialkasse nicht ohne Folgen bleiben. Immer mehr geringverdienende Publizisten, Künstler und Musiker drängen in die Kasse, die deutlich niedrigere Beiträge erhebt als die reguläre Sozialversicherung.

Nun aber soll es deutlich schwerer werden, darin Aufnahme zu finden. Der Bundesrat billigte in Berlin die Reform dieser Kranken- und Rentenversicherung. Zukünftig wird nicht nur schärfer kontrolliert, ob die Versicherten die Kritierien für die Aufnahme in die KSK erfüllen. Zudem soll stärker überwacht werden, ob die Rechte-Verwerter ihren Zahlungsverpflichtungen ausreichend nachkommen. Schließlich wird der Finanzbedarf nur zur Hälfte aus Beiträgen der Versicherten aufgebracht; die andere Hälfte tragen die Verwerter von künstlerischen Leistungen in Form der pauschal umgelegten »Künstlersozialabgabe« sowie der Bund, der die Kasse bezuschusst.

Die nun beschlossenen Verschärfungen dürften allerdings dazu führen, dass Kulturschaffende mit prekären Einkünften direkt in eine von Hartz IV-gestützte Existenz hineingedrängt werden. Denn das Kunstprekariat wächst: So betrug das jährliche Durchschnittseinkommen 2006 nach Angaben der Künstlersozialkasse ganze 10 814 Euro, drei Prozent weniger als im Jahr zuvor. (her)

Aus die Maus

Islamisten-Micky. Nett, charmant, harmlos und deshalb sehr populär. So kennt man die berühmte Mickey Mouse aus dem US-amerikanischen Trickfilmimperium Walt Disney. Von den Sympathiewerten der Comicfigur profitieren, ohne ihre grundhumane Botschaft zu übernehmen, wollte eine islamistische Kindersendung im palästinensischen al-Aqsa-TV. Darin trat ein als Plüschmaus verkleideter Schauspieler auf und animierte die lieben Kleinen dazu, sich selbst in die Luft zu sprengen und ein paar Israelis mit in den Tod zu reißen. Die Maus hatte jeden Freitag zur Gewalt aufgerufen und die Zerstörung Israels sowie die Weltherrschaft des Islam propagiert. Das ging auch dem palästinensischen Informationsministerium in Ramallah zu weit. Es entschied, dass die Sendung der »falsche Ansatz im Kampf gegen die israelische Besatzung« sei. (her)

The very simple life

Paris Hilton. Als verwöhntes It-Girl und milliardenschwere Hotelerbin wurde Paris Hilton in der in diversen Schweineställen und Fabrikhallen spielenden Doku-Soap »The Simple Life« berühmt. Das ganz einfache Leben aber spielt sich in den Knästen ab, und das Starlet hatte bislang gute Aussichten, auch diese Welt hautnah kennen zu lernen. Eine 45tägige Haftstrafe blüht ihr, weil die notorische Verkehrssünderin gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen hat. Auch wenn die Fans hell entsetzt sind über die Verurteilung ihres Idols und Unterschriften für ihre Begnadigung sammeln: Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger hält sich mit dem Begnadigen genauso zurück wie hierzulande der Bundespräsident.

Nun scheint aber Rettung nah: Ausgerechnet für die Tochter aus der Hotel-Dynastie haben die Behörden kein Zimmer frei. Mit dem sechswöchigen Aufenthalt wird es wohl nicht klappen, dazu seien die Gefängnisse einfach zu sehr überbucht, hieß es. Ein Kurzaufenthalt sei wahrscheinlicher. Steve Whitmore, Sprecher des Los Angeles County Sheriffs: »Es ist möglich, dass Hilton 21 bis 23 Tage bleiben könnte. Es ist möglich, dass sie noch kürzer bleibt.« (her)