Freiheit ohne Ende

Berlusconi gründet eine neue Partei. von bianca ravel

Der 15. August heißt in Italien Ferragosto. Es ist ein katholischer Feiertag, der auch für fromme Italiener jedoch eher den Höhepunkt des Sommers, das Ende der Ferienzeit markiert. Zu Ferragosto nicht am Strand zu liegen, gilt als nahezu blasphemisch. Die Nachricht, dass Silvio Ber­lusconi die italienische Rechte in einer neuen Partei vereinigen will, blieb an diesem Tag daher weitgehend unbemerkt. Außerdem kann so eine Parteigründung Jahre dauern, wie die Entstehung des linksliberalen Partito Democratico vor wenigen Monaten gezeigt hat.

Doch die ersten Urlaubsrückkehrer mussten fest­stellen, dass die neue Partei bereits regis­triert ist. Sie heißt »Partei der Freiheit« und wurde von der jungen Unternehmerin Michela Vittoria Brambilla angemeldet. Sie war bis vor wenigen Tagen fast unbekannt. Dabei hat sie sich in den vergangenen Jahren mit dem Thema »Freiheit« sehr intensiv beschäftigt. Sie gründete die in ganz Italien verbreiteten Berlusconi-Fan-Clubs »Zirkel der Freiheit«, rief die »Zeitung der Freiheit« ins Leben und ist mit einem »TV der Freiheit« auf einem Satellitenkanal zu sehen.