Der Irre vom Film

»Jesus Christus Erlöser«. Klaus Kinski war als Typ im wirklichen Leben mindestens so sonderbar wie als Schauspieler. Das Klischee des irren, wahnwitzigen Genies erfüllte er wie kein anderer. Das lässt sich alles gut nachempfinden in Werner Herzogs Dokumentation über seine Zusammenarbeit mit Kinski, »Mein liebster Feind«. Obwohl Kinski also durchleuchtet zu sein scheint wie kaum ein anderer Schauspieler, funk­tioniert die seit dem 15. Mai in den Kinos zu sehende Dokumentation »Jesus Christus Erlöser« von Peter Geyer, die sich einer gescheiterten Tournee Kinskis widmet. Der Schauspieler wollte sein Stück »Jesus Christus Erlöser« vortragen. Doch die Veranstaltung wurde ein Desaster. Die Menge beschimpfte Kinski und dieser die Menge. Das Publikum sah in Kinski wohl nicht mehr als einen irren Hampelmann, der fühlte sich missverstanden und es kam zum Chaos. Das alles nochmals zu sehen, ist äußerst faszinierend. Aha