»Wir wurden ein bisschen sensibilisiert«

»Flink wie Windhunde, zäh wie Leder, hart wie Kruppstahl« – das Zitat Adolf Hitlers zierte die T-Shirts von acht Männern aus Groß-Gaglow bei Cottbus, die am Samstag an einem Feuerwehrwettbewerb im brandenburgischen Klein Radden teilnahmen. Fotos von der Veranstaltung, auf denen die T-Shirts zu sehen waren, sorgten für Aufsehen. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Holger Neumann, der Pressesprecher des Feuerwehrkreisverbands Oberspreewald-Lausitz, in dessen Bereich Klein Radden liegt, gibt Auskunft.

Wie verfährt denn Ihr Verband in der Angelegenheit?

Groß-Gaglow gehört zu einem anderen Verband, nämlich zum Revier Cottbus-Stadt. Der Ortsteil Klein Radden, der zur Stadt Lübbenau gehört, hat den »Spreewaldcup« ausgeschrieben. Ob sich die Stadt entschließt, Groß-Gaglow vom nächsten Wettbewerb auszuschließen, weiß ich nicht. Unser Verband hat aber nichts mit dem »Spreewaldcup« zu tun.

Aber der Vorsitzende Ihres Kreisverbands hat die acht Männer zur Rede gestellt.

Richtig. Unser Kreisvorsitzender ist auch Ortswehrführer von Klein Radden. Er war auch der Veranstalter des »Spreewaldcups«.

Gibt es denn in den Feuerwehren in Ihrem Kreis rechtsextreme Mitglieder?

Wir hatten hier mal einen Vortrag des Staatsschutzes und der Kriminalpolizei über Rechtsextreme in Feuerwehren. Die Beamten meinten, dass Neonazis sich Feuerwehren aussuchten, da diese über einfache Zugangsmöglichkeiten verfügten. Als wir danach im Kreis der Kollegen diskutierten, konnte niemand von einem derartigen Fall berichten. Der Vorfall in Klein Radden ist der erste, der mir bekannt ist.

Die Feuerwehr in Brandenburg wird also nicht von Rechten unterwandert.

Nein. Wir wurden dahingehend ein bisschen sensibilisiert. Man passt eben auf. Mir sind aber keine Probleme bekannt. Toi, toi, toi!