Denkt national!

Das, was der letzte linke Student sich macht, sind Gedanken. Und seine Gedanken: sind klar und wahr. Da gibt es kein Wenn. Und ein Aber: schon gleich gar nicht. Denn wer zweifelt, der wird verzweifeln. Das liegt schon im Wort drin. Zudem gilt: die Partei hat immer Recht. Allerdings: der letzte linke Student ist allein. Das ist betrüblich. Und Trübsinn: verhindert die Revolution. Deswegen: ist der letzte linke Student seine eigene Partei. Und hat folg­lich: immer Recht. Zumindest: wenn er sich selbst überzeugen kann.
Nun weiß der letzte linke Student: man braucht eine Masse, um eine Revolution zu machen. Und die Revolution muss sein. Sie muss sein: weil man allein für die Revolution links ist. Wer’s nicht glaubt: soll Elsässer lesen oder Sorel. Jedenfalls: die Revolution kann man nicht alleine machen. Nicht einmal: wenn man die Par­tei ist. Man muss herausfinden, was die Masse bringt. Und was bringt die Masse?
Nun, der letzte linke Student war wach in den letzten Wochen. Und in den letzten Wochen: da war die Europameisterschaft im Herrenfußball. Und was hat der Herrenfußball gezeigt? Er hat gezeigt, dass die Nation Masse macht. Was müssen wir also begreifen? »Wenn die Linke noch eine Chance haben will, muss sie nationalist. sein. Und sie muss sogar noch nationalist. sein, als die Nationalisten nationalist. sind. Denn merke!, wir dürfen den Rechten die Masse nicht überlassen.« So steht es im besonderen Notizbuch. Der letzte linke Student weiß selbst: der Gedanke ist nicht neu. Aber er weiß auch: gut ist er dennoch. Ja, er hat sich sogar: bewährt. Etwa: in Katalonien. Oder: in Libyen. Und auch wir sollten endlich begreifen, dass man eine Identität braucht und nicht immer nur Verwirrung.