Deutsches Haus

Im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg dröhnte am 28. Juni aus einer Wohnung in der Driesener Straße so laut Musik mit rassistischen Texten, dass sie bis auf den Gehsteig der Czarnikauer Straße zu hören war. Passanten alarmierten die Polizei. Die Beamten drangen in die Wohnung ein, beschlagnahmten ein Notebook und nahmen drei Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren fest. Der Staatsschutz ermittelt wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Am 28. Juni ging in Weferlingen (Sachsen-Anhalt) ein 19jähriger auf einen jugendlichen Iraker los. Er beschimpfte ihn mit ausländerfeindlichen Parolen, schlug ihm ins Gesicht und trat auf ihn ein, wie die Polizei berichtete. Der Mann attackierte auch einen 17jäh­rigen Deutschen, der mit dem Iraker unterwegs war. Der Angreifer wurde später festgenommen. Der Staatsschutz ermittelt. Der bereits vorbestrafte Marco Siedbürger, Mitglied der »Nationalen Sozialisten Schaumburg und OWL« aus Minden, wurde am 27. Juni in zweiter Instanz vom Landgericht Verden freigesprochen. In erster Instanz hatte das Amts­gericht in zu 18 Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt, weil er im Februar 2007 auf einer Party versucht haben soll, mit einer Eisenstange auf eine Person mit dunkler Hautfarb einzuschlagen. Bei der »Party« war auch das NPD-Mitglied Christian Hünecke aus Husum anwesend. Der Angegriffene konnte ausweichen. Mehrere Zeugen berichteten, dass die Parole »Schlagt den Neger tot« gerufen wurde. In zweiter Instanz brachte der 26jährige Siedbürger einen Zeugen ins Spiel, der die Schuld auf sich nahm. Hierbei handelt es sich um den nicht vor­bestraften 21jährigen Jens Rathenow aus Nienburg. Sogar der zuständige Richter bezweifelte die Richtigkeit von Rathenows Aussage, fand aber keine juristisch relevanten Belege für seine Zweifel. In der Nacht vom 25. auf den 26. Juni besprüh­ten Unbekannte eine Mauer des Israelitischen Friedhofs in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) mit Hakenkreuzen. Desweiteren wurde ein Hakenkreuz auf einen Elektroverteilerkasten unweit des Friedhofs gesprayt. Die Polizei sucht nach Zeugen. In der gleichen Nacht schmierte ein 24jähriger in Stolberg (Nordrhein-Westfalen) ein Hakenkreuz und einen rassistischen Spruch auf die Wohnungstür seines Vermieters, der nicht im Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft ist. Die Polizei stellte den Täter und fand die entsprechende Spraydose in seiner Woh­nung, der Mann gestand die Tat. Die Ermittlungen laufen weiter, da der Vorfall nicht der erste in diesem Haus war. Am 25. Juni wurde ein Mann aufgrund seiner Hautfarbe beleidigt. Während er in einem Supermarkt im Berliner Stadtteil Schöneberg Lebensmittel einkaufte, machte eine Frau gegenüber einer anderen Frau rassistische Bemerkungen. Daraufhin entwickelte sich ein Streit zwi­schen dem Mann und der Frau, die beiden wurden handgreiflich. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen über­nom­men. flo