Deutsches Haus

Nach einer Mieterhöhung kam es in Göttingen (Niedersachsen) zu einem Streit zwischen einem aus Nigeria stammenden Mieter und seinem Vermieter. Dieser schaltete daraufhin die rechtsextreme NPD ein, die die Auseinandersetzung als »Negerproblem« auf ihrer Internetseite ausbreitete. Wie das Göttinger Tageblatt be­richtete, konnte der Mietstreit bei der Gerichtsverhandlung am 24. Juli noch nicht verhandelt werden, da die Kläger nicht erschienen. Am 23. Juli gab die Staatsanwaltschaft Dresden (Sachsen) die Klage gegen zwei 25jährige Männer wegen gefährlicher Körperverletzung bekannt. Die beiden sollen im Dezember 2007 zwei Sudanesen vor einer Discothek in Dresden attackiert und in rassistischer Weise beschimpft haben. Am 19. Juli verprügelten mehrere Männer in Gummersbach (Nordrhein-Westfalen) einen 17jährigen auf einer Geburtstagsparty. Wie Au­genzeugen und die Kölnische Rundschau berichteten, sprach der Jugendliche über seinen jüdischen Glauben. Daraufhin trafen zwei bis vier mit Messern bewaffnete Männer auf der Party ein und schlugen so lange auf ihn ein, bis er zeitweise das Bewusstsein verlor. Dabei sollen sie »Du dreckige Judensau« geschrien haben. Abschließend hätten die Täter den Jugendlichen einen Abhang hinuntergeworfen, wo er gegen einen Baum geprallt sei, berichtete Oberberg aktuell. Der 17jährige rief seine Schwestern per Telefon zur Hilfe, auch sie seien bei ihrem Eintreffen am Tatort bedroht worden. Die Kölnische Rundschau berichtete, dass mehrfach der Hitlergruß gezeigt wurde. Der 17jährige musste im Krankenhaus behandelt werden. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung und der Verwendung nationalsozialistischer Symbole. Unbekannte beschmierten auf dem jüdischen Friedhof in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) acht Grabsteine mit rechtsextremen Symbolen. Das teilte die Polizei am 17. Juli mit. Die Schmierereien waren bereits am Tag zuvor entdeckt worden. Die Unbekannten sprühten Hakenkreuze sowie die Abkürzung »c18« der Neonazi-Organisation »Combat 18« auf die Grabsteine. Die Polizei ermittelt wegen des Verwendens von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen und Sachbeschädigung. Die Beamten vermuten einen Zusammenhang mit Brandstiftungen und Sachbeschädigungen an drei Imbisswagen in der vorhergehenden Woche. An die Wagen waren ebenfalls Hakenkreuze geschmiert worden. In der Nacht zum 17. Juli be­schmier­ten Unbekannte die Türen und Fenster einer indischen Pizzeria, eines türkischen Imbissstandes und eines vietnamesischen Textilgeschäftes in der Innenstadt von Lübz (Mecklenburg-Vorpommern) mit Hakenkreuzen und anderen Symbolen. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittelt wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. flo