»Niemand mag ihn«

Nach zweimonatigen Reparaturarbeiten steht die Wachs­figur von Adolf Hitler seit einigen Tagen wieder in dem Berliner Wachsfigurenkabinett »Madame Tussauds«. Ein Besucher hatte der 200 000 Euro teuren Figur am Eröffnungstag der Ausstellung den Kopf abgerissen. Damit so etwas nicht wieder passieren kann, wird die Figur nun in einem bunkerähnlichen Raum hinter einer Glasscheibe ausgestellt und von einem Sicherheitsdienst bewacht. Ein Wachmann spricht über seine Arbeit als Hitlers Leibwächter.

Wie lange sitzt Adolf Hitler schon wieder in seinem Bunker?

Die Figur ist seit vergangenem Samstag wieder Teil der Ausstellung.

Die Figur wird abgeschirmt und bewacht. Ein weiteres Hitler-Attentat wird wohl nur schwer möglich sein.

Das sieht ganz so aus.

Warum darf die Figur nicht fotografiert werden?

Eigentlich gehört es zum Konzept der Ausstellung, dass die Figuren berührt und mit ihnen auch Bilder gemacht werden dürfen. Bei der Nachbildung Adolf Hitlers ist dies jedoch aus Rücksicht auf die anderen Besucher und aus Respekt gegenüber den Millionen von Toten des Zweiten Weltkrieges nicht erlaubt.

Ist es nicht ein eigenartiger Job, Adolf Hitler zu beschützen?

Nein, wieso? Das ist doch nur eine Figur.

Sehen sich auch viele Bewunderer, also Nazis, das Ausstellungsstück an?

Das kann durchaus sein, nur erkennt man die Nazis von heute doch sowieso nicht mehr.

Finden Sie es denn gut, dass diese Nachbildung ausgestellt wird?

Finden Sie es denn gut?

Nein.

Da sind Sie nicht der Einzige. Da gibt es jede Woche Hunderte, die das sagen. Alle wollen ihn sehen und fragen, warum man keine Fotos machen darf. Aber niemand findet gut, dass er ausgestellt wird. Niemand will ihn hier haben, und niemand mag ihn, aber sehen wollen sie ihn alle.