Bekämpft Staaten!

Der letzte linke Student sieht die Welt mit Freude. Das war nicht immer so. Zwar war es immer so: dass der letzte linke Student die Welt mit Vorfreude gesehen hat. Mit Vorfreude: auf die kommende Revolution! Doch jetzt: sieht der letzte linke Student die Welt mit Freude, denn es ist bereits so weit. So weit ist: dass das Kapital zusammenbricht. Schön ist: dass es in den USA zusammenbricht. Noch schö­ner ist: dass es überall zusammenbricht. Die ganze Globalisierung folglich: geht zum Teufel. Zum Teufel geht auch: das fiese, gemeine Geld. Zurück bleibt nur: der nackte Mensch. Und der wird: gelernt haben! Und nimmermehr: einen neuen Kapitalismus errichten. Oder: eine neue USA.
So jedenfalls lassen sich die Nachrichten inter­­pretieren. Wenn man: genau liest. Allerdings: die Staaten versuchen das Kapital zu retten. Nun ist der letzte linke Student als Linker für den Staat. Etwa: wenn es gegen die Bahnprivatisierung geht. Aber: der letzte linke Student ist auch gegen den Staat. Denn: der letzte linke Stu­dent ist auch ein bisschen ein Anarchist. Darum schreibt er in sein besonderes Notizbuch: »Wir dürfen heute nur Anarchisten sein und Staatsgegner. Für den Tod des Kapitals. Nach dem Tod des Kapitals errichten wir einfach ­einen neuen Staat. Der das Kapital nicht mehr stützt. Dann endlich kann uns der Staat bringen, was uns versprochen worden ist von der Partei – die absolute Freiheit!« So schreibt der letzte linke Student in sein besonderes Notizbuch. Und von links wie von rechts beschaut, zeigt sich: es ist richtig und wahr, was er schreibt. Daher lächelt der letzte linke Student. Und sieht dem Chaos lächelnd entgegen. Und auch wir sollten ruhig mal ein bisschen ausflippen, denn nachher wird es ja eh wieder gut!