Deutsches Haus

casa alemanya

In der Nacht zum 3. Oktober stach nach Polizeiangaben ein 29jähriger Deutscher in Fürstenwalde (Brandenburg) einen 19jährigen Kameruner nieder. Der vorbestrafte Tatverdächtige hatte den 19jährigen und seinen Begleiter, einen 16jährigen arabischer Herkunft, zunächst auf einem Parkplatz angepöbelt und dann das Messer gezogen. Der Kameruner wurde schwer verletzt, sein Begleiter zog sich Stichwunden an der Hand zu. Die Polizei geht von einem fremdenfeindlichen Hintergrund aus, der Staatsschutz ermittelt. Ein 20jähriger schlug am 28. September in Mügeln (Sachsen) einen 35jährigen zusammen, der im Laufe der Ermittlungen zu der rassistischen Hetzjagd in dem Ort im August 2007 als Zeuge ausgesagt hatte. Der 35jährige, der sich auch in einer Fernsehdokumentation über den rassistischen Angriff auf acht Inder während des Mügelner Altstadtfests geäußert hatte, erlitt Platzwunden und Prellungen. Der Staatsschutz prüft den Zusammenhang zwischen der Tat und den zurückliegenden Ereignissen, Politiker der Grünen und der Linkspartei fordern eine schnelle Aufklärung. Am Abend des 27. Sep­tember beleidigte ein 19jähriger Deutscher einen 32jährigen Busfahrer in Berlin-Spandau auf rassistische Weise. Da der junge Mann nach dem Betreten des Fahrzeugs im Bereich der Tür stehen blieb, forderte der Fahrer ihn auf, sich für das Ein- oder Aussteigen zu entscheiden. Daraufhin zeigte der 19jährige den Hitlergruß und beschimpfte den Busfahrer wegen seiner dunklen Hautfarbe. Er sagte u.a., der 32jährige habe »als Ausländer keinen Anspruch auf einen Arbeitsplatz« und gehöre in die »Gaskammer«. Die Polizei ermittelt gegen den jungen Mann wegen Volksverhetzung, wegen des Verwendens von Zeichen verfassungswidriger Organisationen und Beleidigung. In der Nacht des 26. September drangen drei Jugendliche auf der Insel Rügen auf das Gelände einer Jugendherberge ein. Nach der Aussage eines Wachmanns zeigte einer den Hitlergruß, alle drei grölten rassistische Parolen. Gegen die Jugendlichen wird wegen Volksverhetzung, wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Hausfriedensbruch ermittelt. Nach dem Fußballspiel von Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli am 26. September wurde Morike Sako, ein Stürmer der Hamburger Mannschaft, von Rostocker Anhängern wegen seiner Hautfarbe auf rassistische Weise beleidigt. Bereits während des Spiels hatten diese den Hitlergruß gezeigt, die Hamburger Anhänger mit Flaschen und Steinen beworfen und mit homophoben Parolen beschimpft. Der stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats von Hansa Rostock, Adalbert Skambraks, kommentierte die Vorfälle in der Presse mit den Worten: »Das sind doch Nebensächlichkeiten.« Im Polizeibericht zu dem Spiel heißt es: »Während des Spielverlaufs zeigten beide Fangruppen lediglich fantypisches Verhalten und es kam zu keinen nennenswerten Störungen.«   mst