Deutsches Haus

Am Abend des 11. November beschmierten Unbekannte im Berliner Stadtteil Friedrichshain eine Hauswand auf einer Fläche von zwei mal 1,5 Metern mit mehreren antisemitischen Schriftzügen, Hakenkreuzen und weiteren Hetzparolen. Der polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen. Am selben Abend beleidigte ein 38jähriger Berliner im Stadtteil Prenzlauer Berg einen Mann und seinen siebenjährigen Sohn auf rassistische Weise. Die Polizei stellte die Personalien des Aggressors fest. In Moers (Nordrhein-Westfalen) verwüsteten Rechtsextreme am 10. November eine Ausstellung zum Thema »Stationen des Holocaust und des Rassismus heute«. Da­bei hinterließen sie auf den Stellwänden Flyer der NPD und Aufkleber mit rassistischem Inhalt auf Fenstern und Türen. Außerdem wurden 17 Foto- bzw. Texttafeln gestohlen. Der Staatsschutz ermittelt, wie die Rheinische Post meldete, wegen Diebstahls »in alle Richtungen«. In der Nacht zum 10. November wurden in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) auf dem jüdischen Friedhof mehrere Grä­ber beschädigt. Insgesamt rissen die unbekannten Täter zehn Grabsteine um und zerstörten die am Vortag zum Gedenken an den 70. Jahrestag der Reichspogromnacht abgelegten Blumengestecke. In Waren an der Müritz (Mecklenburg-Vorpommern) störten am 9. November vermummte Rechtsextremisten eine Gedenkfeier für die Opfer des Holocaust und der Reichspogromnacht. Bei der Ver­legung so genannter Stolpersteine mit den Namen von Juden, die während des Nationalsozialismus deportiert wurden, zog die Gruppe der Rechten israelfeindliche Parolen skandierend durch die Stadt. Später zertraten Unbekannte zudem die bei der Gedenkveranstaltung entzündete Mahnleuchte. In den frühen Morgenstun­den des 9. November entdeckten Passanten in einer Fußgängerunterführung am U-Bahnhof Cottbusser Platz im Berliner Stadtteil Hellersdorf mehrere Hakenkreuz-Schmierereien. Ebenfalls in den frühen Morgenstunden des 9. November zerstörten Unbekannte in Wetter (Hessen) auf dem jüdischen Friedhof 25 Grabsteine, ris­sen Zäune um und sprühten rassistische Parolen. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und Störung der Totenruhe. In der Nacht zum 9. November ritzten Unbekannte insgesamt elf Hakenkreuze in die Fensterscheiben einer Gaststätte im Berliner Bezirk Weißensee. Bereits sechs Wochen zuvor waren zwei Davidsterne in die Fensterscheiben gekratzt worden. Auf einem jüdischen Fried­hof südlich von Holzminden (Nieder­sachsen) verwüsteten Unbekannte in der Nacht zum 9. November ein historisches Grab aus dem Jahr 1854. Der Grabstein wurde dabei vollständig zerstört. Ebenfalls in der Nacht zum 9. November besprühten in den hessischen Gemeinden Großzimmern und Roßdorf unbekannte Täter einen Altkleidercontainer sowie mehrere Hinweisschilder unter anderem mit Hakenkreuzen. Die Polizei geht von jugendlichen Tätern aus.   mxs