Schlimmer geht es immer

Ähnlich wie Peer Steinbrück ist auch der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao kein zuverlässiger Prophet in Sachen Wirtschaftskrise. Noch am Sonntag erklärte er, Licht am Ende des Tunnels zu sehen, doch schon am Montag musste er eingestehen, ein weiteres Konjunkturpaket zu planen. Zu diesem Geständnis dürfte ihn der Bericht der Behörde für ländliche Entwicklung genötigt haben, der am Montag vorgestellt wurde: Wegen stark rückläufiger Ausfuhren hätten 20 Millionen von insgesamt 130 Millionen Wanderarbeitern ihren Job verloren, bis Ende des Jahres könnte deren Zahl auf 25 Millionen steigen. In Peking sind arbeitslose Wanderarbeiter längst nicht mehr zu übersehen (unser Bild). Anderen Analysten zufolge könnte deren Zahl sogar auf 40 Millionen anwachsen und ihre Proteste stärker werden. Diese Einschätzung steckt wohl auch hinter dem Appell der Regierung an die Unternehmen, mehr »soziale Verantwortung« für die Wanderarbeiter zu übernehmen.   da