Einig gegen Abtreibung

Frauenrechte gehörten nie zu den Prioritäten der IRA und der Sinn Fein, die weiterhin nur eine »therapeutische« Abtreibung gestatten will. Auch die britische Regierung besteht zwar darauf, dass Nordirland zum Vereinigten Königreich gehört, nicht aber auf der Geltung des ­Abortion Act von 1967, der die Fristenlösung gestattet. Da Widerstand katholischer wie protestantischer Gruppen befürchtet wurde, die sich in der Ablehnung der Abtreibung einig sind, ließ das Gesundheitsministerium offen, wann eine therapeutische Abtreibung gestattet ist. Erst in der vergangenen Woche wurde eine Richtlinie veröffentlicht: Der Eingriff ist legal, wenn das Leben der Frau in Gefahr ist oder ihr dauerhafte schwere Gesundheitsschäden drohen. Bislang hatten die Ärzte Schwangerschaftsabbrüche fast immer verweigert, da sie wegen der unklaren Rechtslage Klagen von Abtreibungsgegnern fürchteten. Schätzungen zufolge reisen pro Jahr 1 400 bis 2 000 Nordirinnen in andere europäische Länder, um dort eine Abtreibung vornehmen zu lassen.   js