»Mützen im Diplomaten­gepäck transportieren«

Zum diesjährigen »Tag des öffentlichen Strickens« haben sich die »Initiative Handarbeit« und die Kinderrechtsorganisation »Save the Children« etwas Besonderes ausgedacht: Am Samstag sollen an 200 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter dem Motto »Eine Mütze voll Leben« 30 000 Mützen für Neugeborene in Afghanistan, Ruanda oder Bangladesch gestrickt werden. Die Pressesprecherin der Initiative, Angela Probst-Bajak, gibt weitere Auskünfte.

Warum steht der diesjährige »Tag des öffentlichen Strickens« unter einem karitativen Motto?
Wenn wir die Leute schon dazu mobilisieren, in der Öffentlichkeit zu stricken, dann doch mit einem Thema, das sinnstiftend ist. So erhalten wir größere Resonanz. Und Neugeborenen zu helfen, ist für uns unbedingt unterstützenswert.
Wie viele Menschen haben 2008 öffentlich gestrickt?
Wir hatten 110 Stationen, dort waren jeweils zwischen zehn bis 30 Personen. In diesem Jahr rechnen wir mit einer höheren Resonanz, weil wir den Termin und das Thema im Vorfeld sehr stark kommuniziert haben. Manche Leute stricken jetzt schon.
Wie werden die Mützen denn verschickt?
Der Fachhandel sammelt sie und schickt sie nach Berlin zu Save the Children. Die Organisation sorgt dann dafür, dass sie dahin kommen, wo sie gebraucht werden.
Ist der Transport in die Länder nicht teuer?
Save the Children hat recht gute Kanäle. Die Organisation versucht, die Mützen mit der Bundeswehr oder im Diplomatengepäck nach Afghanistan zu transportieren, damit sie einigermaßen güns­tig ankommen.
Könnte man sich die Kosten für die Wolle und den Transport nicht sparen und das Geld lieber für Medikamente spenden?
Die Mützen sind sehr sinnvoll. Der Körper von Babys gibt viel Wärme über den Kopf ab. In vielen Kulturkreisen ist das aber noch nicht bekannt. Natürlich ist aber andere Hilfe zusätzlich sinnvoll.