LeserInnenworld

Jungle World 27/09: Thema
Den Kiez schützen
Eines hat mir bei eurem Titelthema gefehlt: Worum es mir in erster Linie geht, wenn ich versuche, das Leben in meinem Kiez zu beeinflussen, ist, einen Raum zu schaffen, in denen Menschen egal welcher Erscheinung vor ras­sistischen, sexistischen und antisemitischen Diskriminierungen und Angriffen geschützt sind. Ob es jedoch einfacher wäre, eine solche geschützte Atmosphäre mit Alkis und Autonomen statt mit kulturlinken Musik- und Fernsehfuzzis zu schaffen, bleibt offen. Vielleicht bleibt der bunte Mix die beste Voraussetzung dafür. Christoph M.

Jungle World 24/09: »Wölfe im Management«
Wild, Wald und Wolf
Das größte Problem sind tatsächlich die Jäger, die, nach Schätzung von Förstern, nur einen von fünf erschossenen Wölfen melden. In 70 bis 80 Prozent der Jagdreviere wird illegal zugefüttert, selbst mit Schlachtabfällen, das Ganze deklariert man als das sog. Kirren (das Anlocken von Wild durch Futter). Diese Jäger erschießen dann auch heimlich Wölfe, um die viel zu hoch gehaltene Wildpopulation zu erhalten. Darunter leiden vor allem diejenigen Waldbesitzer, denen an einem nachhaltigen Waldsystem gelegen ist, da das Wild auch in ihre Gebiete wandert, dort die jungen Bäume anfrisst und man anders als in der Landwirtschaft Wildschäden nur schwer deklarieren kann. Die Wölfe würden langfristig helfen, das Ökosystem auszubalancieren. Martin Schaible

Jungle World 27/09: »Terrorismus passiert jeden Tag«
Falsche Fragen
Man kann gerne kritische Fragen stellen, klar. Aber was sollen der peinliche Taliban-Vergleich und die plumpe Unterstellung, die Autonomen seien aus Prinzip für »baufällige Altbauten«? Gibt es ein falscheres Argument, als sich umstandslos auf die (angeblich) anders denkende »überwältigende Mehrheit« der Berliner zu berufen? Und warum sollte die iranische Protestbewegung neben der Unterstützung sämtlicher westlicher Medien und der meis­ten Regierungen der Welt auch noch Solidaritätsbekundungen von Berliner Linken brauchen? Bei so viel bornier­tem Unsinn geht der Versuch, »Sara, Jens und Paul« bloßzustellen, voll nach hinten los. Johannes F. Peters