»Hygiene, Hygiene, Hygiene«

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts hat die Zahl der mit dem H1N1-Virus Infizierten in Deutschland innerhalb von drei Tagen um beinahe 90 zugenommen. Auch in Berlin gibt es immer mehr mit der so genannten Schweinegrippe Infizierte, ihre Zahl ist von neun Anfang Juli auf mittlerweile 65 gestiegen. Regina Kneiding von der Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit gibt Auskunft.

Wie lässt sich die steigende Zahl der Infizierten erklären?

Das Virus verbreitet sich stärker, je mehr Menschen angesteckt sind. Das ist ein Schneeball-Prinzip. Daneben gibt es noch Reisende wie die Abiturienten, die nach Spanien gefahren sind.

Die haben das Virus wohl aus Lloret de Mar mitgebracht.

So ungefähr. Es gab einige infizierte Abiturienten. Die Reisezeit ist also auch ein Grund für den Anstieg.

Sprechen die Behörden Reisewarnungen aus?

Nein. Es gibt aber Empfehlungen anderer Art: Hygiene, Hygiene, Hygiene. Schon häufiges Händewaschen mit Seife hilft.

Das Robert-Koch-Institut rät dazu, in den Ärmel anstatt in die Hand zu niesen. Das klingt naiv.

Das klingt einfach, ist aber wirkungsvoll. Über die Hand, also beispielsweise beim Händeschütteln, verbreiten sich die Viren am häufigsten.

Ist der Ausfall der Berliner S-Bahn für Ihre Behörde ein Grund zur Freude? Schließlich drängen sich dann nicht so viele Menschen an einem Ort.

Nun gut, aber die Fahrgäste nutzen dafür die anderen Verkehrsmittel umso stärker.

Ist schon eine Tendenz abzusehen, was den Verlauf der Grippewelle angeht?

Wir rechnen mit weiteren Erkrankungen. Gerade wenn der Herbst beginnt, breiten sich die Grippeviren in der kühleren Luft besser aus. Dazu kommt dann noch die saisonale Grippe.

Welche besonderen Maßnahmen trifft die Stadt Berlin?

Wie alle Bundesländer kauft Berlin Impfstoff für etwa 30 Prozent der Bevölkerung. Der muss erst noch hergestellt werden. Frühestens im September ist die Produktion so weit.