Kaputtgegangen

Dash Snow. Wir hier in Deutschland haben Jonathan Meese, einen verwirrt wirkenden Anhänger des Hitlergrußes mit Mutti-Komplex, der vom Kunstbetrieb aufs heftigste als wandelnde Skurrilität gefeiert wird. Der Rest der Welt hatte Dash Snow, der als eine Art Iggy Pop der Kunstszene gefeiert wurde. Der Mann war unberechenbar, nahm Drogen, klaute, prügelte sich und landete mehrfach im Gefängnis. Scheinbar kam da einer aus der Gosse, um trostlosen Galerien als authentischer Freak ein wenig kaputten Glamour zu verleihen. Dabei kam Snow aus einer unglaublich wohlhabenden Familie, mit der der Künstler jedoch nichts mehr zu tun haben wollte, hier erinnert er ein wenig an Harry Rowohlt. Sein ex­trem überschaubares Werk drehte sich um Tod, Sex, Perversion, er arbeitete mit seinem eigenen Sperma und posierte gerne mit Totenschädeln. Seine Kunst war plakativ, aber wirkungsvoll. Vom Drogenkonsum kam er dabei nie los. Vorige Woche ist der Künstler im Alter von 27 Jahren an einer Überdosis in New York gestorben.   aha