»Eine neue Lichtfarbe«

Ab 1. September dürfen keine 100-Watt-Birnen mehr verkauft werden. Was macht Osram dann bloß? Pressesprecher Lars Stühlen gibt Auskunft.

Wie viele 100-Watt-Birnen haben Sie noch auf Lager?

Gute Frage, wissen wir nicht. Nächsten Dienstag geht es schon los, dann dürfen wir nicht mehr ausliefern. Das werden nicht mehr so viele sein.

Gehen dann bei Ihnen die Lichter aus?

Wir sind ganz hervorragend auf die Zukunft vorbereitet und haben neben der Energiesparlampe zahlreiche Alternativen zu bieten. Wir sind ganz stark im Bereich Halogen-Hochvolt-Lampen. Das sind Halogenlampen, die genauso aussehen wie Glühlampen und eins zu eins das gleiche Licht machen. Aber auch bei den Energiesparlampen hat sich viel getan. Wir haben eine neue Lichtfarbe auf den Markt gebracht, die Lichtfarbe, die der Glühlampe am ähn­lichsten ist.

Also selbst optisch geht keine Ära zu Ende?

Nein. Wir hatten neulich ein paar Journalisten da, und ein Kollege von mir hat eine Art Hütchenspiel mit denen gemacht. Er hat drei Leuchten genommen, und die Journalisten durften raten, in welcher die Glühlampe ist. Keiner hat es erraten.

Wie waren Sie mit den Umsätzen in den letzten Wochen zufrieden? Es hieß ja, dass regelrechte Hamsterkäufe getätigt wurden.

Dass es eine Zunahme an Käufen gab, war vor allem ein deutsches Problem. Es waren nur drei Länder, wo es zu einem Zuwachs kam: Deutschland, Österreich und Ungarn. In anderen Ländern gab es Rückgänge im Vergleich zum Vorjahr bis 35 Prozent.

Wie erklären Sie sich das? Ist das eine Mentalitätsfrage?

Ich glaube, es ist weniger eine Mentalitätsfrage. Vielleicht sind das noch so Vorurteile aus den Anfangstagen der Energiesparlampe, die vor allem in den deutschsprachigen Ländern noch weiter exis­tieren.

Gerade wird berichtet, die Energiesparlampe sei gesundheitsgefährdend. Das bringt den Verbraucher in die Bredouille. Was sagen Sie dazu?

Es stimmt nicht. Es ist nicht nachgewiesen, dass Energiesparlampen in irgendeiner Form gesundheitsschädlich sind.