Besuch der alten Dame

Agnès Varda. Noch bis Ende September wird die große französische Filmemacherin Agnès Varda im Berliner Kino Arsenal mit einer großen Werkschau geehrt. Ihr neuer Film, eine Art persönliche Autobiographie in bewegten Bildern, die Dokumentation »Die Strände von Agnès«, ist außerdem soeben angelaufen. In Frankreich ist Varda längst eine Nationalheilige, von vielen wird sie gar als Erfinderin der Nouvelle Vague angesehen, noch vor Godard und all den anderen. Die inzwischen 81jäh­rige freilich sieht das selbst nicht so, die liebenswerte Dame ist viel zu bescheiden, um sich selbst als Patin des modernen französischen Kinos feiern zu lassen. In Berlin ist der Trubel um sie erstaunlich groß, die Regisseurin war bereits vor ein paar Tagen mehrmals Gast im Arsenal und schaffte es locker, den Kinosaal zu füllen. Lange hat es gedauert, bis man auch in Deutschland die Arbeit von Agnès Varda gebührend zu schätzen wusste, aber jetzt scheint es doch so weit zu sein.   aha