Deutsches Haus

Unbekannte beschmierten in der Nacht zum 5. Oktober das Jüdische Mahnmal an der Putlitzbrücke in Berlin-Tiergarten mit einem Hakenkreuz. Angehörige des Objektschutzes entdeckten die Schmiererei am frühen Morgen. Der polizeiliche Staats­schutz ermittelt. In derselben Nacht schlugen in Salzwedel (Sachsen-Anhalt) 15 bis 20 Männer auf fünf Männer russischer Herkunft ein. Die Mitglieder der größeren Gruppe trugen mehrheitlich Abzeichen des Motorradclubs »Red Devils« auf ihrer Kleidung. Sie benutzten auch einen Baseballschläger und setzten Reizgas ein. Vier der russischstämmigen Männer erlitten Augenreizungen. Die Ermittler schließen ein fremdenfeindliches Motiv nicht aus. Ein 35jähriger Mann aus Bitterfeld-Wolfen wird verdächtigt, am 4. Oktober einen 27jährigen Afrikaner in Dessau-Roßlau beleidigt und geschlagen zu haben. Wie die Polizei mitteilte, soll der 35jährige den jüngeren Mann auf der Straße angesprochen und mit rassistischen Parolen beleidigt haben. Anschließend habe er ihm mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Der Angegriffene erlitt leichte Verletzungen am Auge und am Knie. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen. Eine Gruppe von sechs bis sieben Personen warf in der Nacht zum 4. Oktober gegen 2.30 Uhr die Schaufensterscheiben des Geschäfts eines Vietnamesen in Beilrode (Sachsen) mit Pflastersteinen ein. Die Angreifer riefen dabei rassistische Parolen. Der 45jährige Inhaber des Textilgeschäfts, der seit zehn Jahren mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Beilrode lebt, alarmierte die Polizei. Wie er der Thorgauer Zeitung berichtete, sei sein Laden in der Bahnhofstraße, an der Ecke zur Thälmannstraße bereits zum vierten Mal in diesem Jahr angegriffen worden. Aus Angst vor einem Brandanschlag schlafe er seit mehreren Monaten im Verkaufsraum, einen Feuerlöscher griffbereit neben sich. Er schätzt den entstandenen Schaden auf rund 1 000 Euro. Auch ein Fenster im Wohn­bereich in der ersten Etage sei beschädigt worden. Der Staatsschutz ermittelt. In Wolmirstedt (Sachsen-Anhalt) versuchte am 3. Oktober eine Gruppe von etwa zehn Personen, in die Wohnung einer irakischen Familie einzudringen. Als sich ein Funkstreifenwagen der Polizei näherte, flüchteten die Eindringlinge. Die Polizei nahm später sechs Tatverdächtige im Alter von 16 bis 19 Jahren fest. Ein fremdenfeindlicher Hintergrund der Tat wird nicht ausgeschlossen. Am 26. September nahmen zwei Autofahrer im Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt) einen 22jährigen Tramper mit. Zwischen Cochstedt und Schneidlingen schlugen die Männer plötzlich auf den Tramper ein, beschimpften ihn wegen seines »südländischen Aussehens« und traten ihn, wie ein Polizeisprecher bekanntgab. Der junge Mann erlitt schwere Kopfverletzungen, konnte jedoch flüchten und die Polizei alarmieren. Er musste im Krankenhaus behandelt werden. Die beiden Autofahrer wurden bisher nicht gefasst.   gs