Aufstand der Unsichtbaren

Es könnte schmutzig werden, denn seit über einer Woche gibt es einen bundesweiten »Aufstand der Unsichtbaren«. Die Gebäudereiniger haben einen treffenden Titel für ihren ersten Tarifstreik gewählt. Sie putzen Büros und Behörden, immer dann, wenn dort niemand anzutreffen ist. Ihre Arbeit wird ironischerweise erst wahrgenommen, wenn sie ausfällt. Zielobjekte des Streiks sind »sensible« Orte mit viel Publikumsverkehr. Flughäfen, Universitäten und Behörden. Von dem Tarifstreit sind 860 000 Beschäftigte betroffen, sie fordern 8,7 Prozent mehr Lohn. Und sie könnten dafür sorgen, dass wir bald Bilder von Anzugträgern sehen, die mit ihren Aktenköfferchen über Müllberge klettern. Mitglieder der Bundesbank haben vorige Woche ebenfalls erstmalig in der Geschichte demonstriert. Mit Trillerpfeifen gegen geplante Stellenstreichungen. Bänker und Putzfrauen, zusammen würde das schon eine ziemlich schlagkräftige Streikmacht abgeben.