Deutsches Haus

Drei junge Männer sollen am Abend des 15. November in der Innenstadt von Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) auf zwei von ihrem Äußeren her als Ausländer erkennbare Männer zugegangen sein und eine Schlägerei provoziert haben. Dabei wurde einer der Angreifer verletzt. Wie die Polizei einen Tag später mitteilte, vermutet man »fremdenfeindliche Motive« bei den Angreifern. »Die drei Raufbrüder«, wie es in der Nachricht u.a. in der Schweriner Volkszeitung zu lesen war, sollen Anhänger eines einschlägig bekannten Schweriner Fußballvereins sein. Die Angegriffenen waren nicht mehr am Tatort, als die Polizei eintraf. Ein 37jäh­riger Schwarzer, der aus Portugal stammt, wurde am Morgen des 15. November im Hamburger Stadtteil Hammerbrook lebensgefährlich verletzt. Ein unbekannter junger Mann, dessen Alter auf 18 bis 25 Jahre geschätzt wird, hatte einen Aufkleber der NPD mit der Aufschrift »Leben ohne Überfremdung. Wieder Herr im eigenen Haus. Hamburg muss deutsch bleiben« auf das Auto des 37jährigen geklebt, der an einer Ampel wartete. Dieser stieg daraufhin aus und stellte den Unbekannten zur Rede. Der Jüngere schlug mehrfach zu und flüchtete mit einem Klein­wagen, in dem offenbar ein Komplize wartete. Der Angegriffene wurde zunächst ambulant wegen Gesichtsverletzungen behandelt. Dann erlitt er zwei Hirnblutun­gen und musste notoperiert werden. Unbekannte beschmierten in der Nacht zum 15. November in Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern) eine Döner-Imbissbude und einen Kiosk mit Hakenkreuzen und rechtsex­tremistischen Parolen. Die Polizei sucht nach Zeugen. In der gleichen Nacht wurde ein alkoholisierter 21jähriger in Berlin-Charlottenburg in Gewahrsam genommen, der vor Wachpolizisten den Hitlergruß gezeigt und antisemitische Parolen gerufen hatte. Ein unbekannter Täter beleidigte am 11. November in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) einen aus Nigeria stammenden Mann, der in Ostwestfalen lebt, mit rassistischen Sprüchen und griff ihn mit einem Messer an. Dabei stach er dem 17jährigen in die Schulter und ver­letzte ihn leicht. Wie die Polizei mitteilte, soll an dem Angriff ein weiterer Mann beteiligt gewesen sein. Die Täter flüchteten mit dem Mobiltelefon und dem Geldbeutel des 17jährigen, die bei dem Angriff zu Boden gefallen waren. Der junge Mann musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. Der Staatsschutz ermittelt. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres zählte das Bundesinnenministerium 11 025 Straftaten, die von Rechtsextremisten verübt wurden. Im gleichen Zeit­raum des Vorjahres waren es nach offiziellen Angaben 10 841 Straftaten. 528 Personen wurden von Januar bis September dieses Jahres bei 517 Gewalttaten verletzt. Erfahrungsgemäß ist mit zahlreichen Nachmeldungen zu rechnen.   gs