»Bürgerarbeit«

Endlich eine Chance! Es vergeht kaum ein Monat, ohne dass ein prominenter Politiker einen Vorschlag unterbreitet, was mit den Arbeitslosen geschehen solle. Nachdem Guido Westerwelle (FDP) sie zum Schneeschaufeln entsenden wollte, knüpft nun Ursula von der Leyen (CDU) an die Visionen Hannelore Krafts an und möchte sie Straßen fegen und Parks säubern lassen. Im Gegensatz zur SPD-Politikerin weiß die Arbeitsministerin aber ihre Initiative wesentlich geschickter zu verkaufen. »Bürgerarbeit« nennt sich ihr Konzept, wonach etwa 33 000 Langzeitarbeitslose 30 Stunden in der Woche »gemeinnützig« arbeiten und maximal drei Jahre lang 900 Euro brutto im Monat verdienen sollen. »Jeder bekommt eine Chance!«, jubelt die Ministerin, als dürften sich nun alle »schwer Vermittelbaren« freuen, endlich den Besen in die Hand zu nehmen. Begeisterung zeigten zumindest schon mal die Beschäftigungsträger, sie können schließlich von den kostengünstigen Maßnahmen profitieren.